Fast auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 9. Juni 1974, wurde dieses markante Gebäude nach zweijähriger Bauzeit der Öffentlichkeit vorgestellt. Es war als Altenheim für 85 Bewohner mit angegliederter Pflegestation für weitere 14 Personen konzipiert. Damit konnte die bis dahin auf fünf Gebäude verteilte Altenpflege des Vincentius-Vereins zentral und modern gestaltet werden. Im Laufe der Zeit hat sich viel verändert, es gab kleinere und größere Umbaumaßnahmen und Umstrukturierungen.
Stetiger Wandel und Modernisierung
Inzwischen erinnert nur noch die Gebäudehülle an das damalige Haus, denn sowohl das Betriebskonzept als auch die Ausstattung sind beständig weiterentwickelt worden: 1994 wurden Aufenthaltsräume im Wintergartenstil auf jeder Etage angebaut und 1996 eröffnete eine betreute Wohnanlage im neu aufgesetzten Satteldach. 2002 war, nach dreijährigem Umbau aller Bewohnerzimmer, die wohl tiefgreifendste Veränderung im Betriebskonzept abgeschlossen, nämlich die Umwandlung vom Altenheim zur vollstationären Pflegeeinrichtung mit 95 Plätzen. Im gleichen Jahr wurde die Außenanlage zum Erlebnisgarten umgestaltet und 2008 eröffnete mit dem „Café Fortuna“ ein öffentlicher Gastronomiebetrieb im Erdgeschoss, der ein Jahr später mit dem Anbau eines Wintergartens noch vergrößert wurde. 2018 wurde die Küche erweitert und um eine Spülstraße ergänzt und 2023 schließlich waren fünf neue Aufenthaltsräume fertiggestellt, um das gesetzlich geforderte Konzept der Wohngruppen umzusetzen. Viel Wehmut schwang mit, als im Februar 2017 mit der Auflösung der Schwesterngemeinschaft eine fast 150 Jahre währende Ära zu Ende ging, welche die Geschicke des Vincentius-Vereins seit dessen Gründung 1871 geprägt hatte.
Festwochenende und Tag der offenen Tür
Heute präsentiert sich das Vincentiushaus als moderne Pflegeinrichtung, die sowohl baulich als auch in der Ausgestaltung von Pflege und Betreuung stets auf dem neuesten Stand ist. Davon kann sich die gesamte Bevölkerung beim Festwochenende überzeugen: Am Freitag findet ein Festakt mit geladenen Gästen statt und der Samstag wird ganz im Zeichen der Bewohner und ihren Angehörigen stehen, für die nach einem Gottesdienst in der hauseigenen Kapelle ein buntes Programm organisiert wird. Die breite Öffentlichkeit ist schließlich am Sonntag, 9. Juni von 11 Uhr bis 16 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen. Im Haus werden geführte Rundgänge und im Garten ein buntes Programm angeboten. So spielt ab 11:00 Uhr die Stadtkapelle Oppenau, um 12:30 Uhr unterhalten die Kinder des benachbarten Kindergartens St. Christophorus die Gäste, um 13:30 Uhr singt der Schulchor der Franz-Rapp-Schule und ab 15:00 Uhr der Kinderchor der Kirchengemeinde. Die Kleinsten finden Abwechslung bei Martin Hebding und einem bunten Mitmach-Programm. Für das leibliche Wohl werden neben Getränken auch zahlreiche Speisen wie Flammkuchen, Grillwaren, frisches Bauernbrot, Kuchen, Waffeln und Eis angeboten. An einem Messestand gibt es Informationen zu allen Angeboten des Vincentius-Vereins und darüber, wie jeder selbst zur Sicherung der medizinischen und pflegerischen Versorgung im Renchtal beitragen kann.
